Blackout
Ein totaler Stromausfall auch genannt " Blackout " und seine Folgen.
Es gibt im Internet unzählige Szenarien und Schilderungen wie sich ein Blackout entwickelt.
Ich habe dazu meine eigene Vorstellung und bin überzeugt, dass man das nicht vereinheitlichen kann.
Ich meine damit, es ist ein Unterschied wo man wohnt, Stadt oder Land. Da in einer Stadt wie Zürich viel mehr Leute auf einem Quadratkilometer leben, verhält sich das ganz anders. Es kommt in solchen Ballungszentren sicher viel schneller zu Stess und Verunsicherungen. Wenn man bedenkt, dass schon nach kurzer Zeit keine Kommunikation mehr funktioniert und die Signalisationen an den Strassen ausfallen, werden Unfälle mit Verletzten zur Tragödie, da keine Ambulanz und Polizei gerufen werden kann. Das führt schnell zur Verunsicherung und Hilflosigkeit. In städtischen Gegenden ist man zudem weniger bereit anderen zu helfen, weil man gewohnt ist zuerst auf sich und sein Umfeld zu achten. Auch das Konsumverhalten mit den unzähligen Einkaufsmöglichkeiten wird grösstenteils ausfallen, da keine automatische Schiebetüre mehr öffnet. Keine Kasse funktioniert mehr und die Kühltruhen in den Lebensmittelgeschäften tauen auf. Also werden die Leute
Vorbereitung
Wenn man Reini Rossmann fragt, was bei einem totalen Stromausfall zu tun sei, holt er relativ rasch eine Grabkerze raus. Nicht, weil er bei einem Blackout kapitulieren würde. Im Gegenteil. "Hält drei Tage lang und fällt nicht leicht um", sagt Rossmann.
Während der hauptberufliche Survival-Trainer noch die erste Frage beantwortet, stellt er blitzschnell eine 30-Tage-Lampe, einen Camping-Gaskocher, einen Feuerlöscher, eine Wasserflasche und Thunfischdosen auf den Tisch. Und einen schwere, tragbare Nickel-Metallhydrid-Batterie.
Einfache, wirksame Lösungen
"Ich will nicht mein Leben ausrichten nach einem möglichen Blackout, sondern ich will einfache, vernünftige Lösungen", sagt Rossmann. Deshalb halte er nichts davon, für ein Krisenszenario ein Notstromaggregat zu bunkern, bei dem man den Dieselkraftstoff immer wieder wechseln muss. "Eine Autobatterie tut’s auch", sagt er. Kerzen würde er übrigens nur im Notfall anzünden, Rossmann rät eher zu Taschenlampen und einer langlebigen "Blackout-Laterne", wie er seine 30-Tage-Lampe nennt.
Der 40-jährige gelernte Nachrichtentechniker aus St. Pölten hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Der Mann mit dem stechenden Blick und dem graumelierten Bart veranstaltet Survival-Trainings und zeigt Menschen, die oft kein Verständnis der Natur haben, was sie im Wald alles erleben und überleben können. Seit rund acht Jahren führt er Gruppen in die Wildnis, oft mehrere Tage lang und bei Minusgraden, und lehrt sie, wie sie dort Feuer machen, Wasser filtern oder eine Schlafstelle bauen können.
Wanne voll!
Ein Blackout-Szenario, wie es auch die Bundesregierung gerade probt, oder eine Naturkatastrophe sind eigentlich nicht Rossmanns Kerngebiet. Aber natürlich wäre es seltsam, wenn ein Überlebenskünstler in diesem Fall - kein Licht, keine Heizung, keine elektrischen Pumpen, die sauberes Wasser in die Häuser bringen - nicht wüsste, was zu tun ist. Rossmann trägt zum Beispiel bei seinem Geldbörsel immer eine Taschenlampe.
Neben den Vorgaben des Zivlischutzverbandes - u. a. Lebensmittel für 14 Tage - rät Rossmann bei einem Blackout: "Wenn du daheim bist, geh zur Badewanne, mach den Stöpsel zu und lass das Wasser laufen." Wer keine Wanne hat, solle Töpfe oder Kanister mit Wasser füllen. Für Trink-, aber auch für Brauchwasser, um die "Fäkalien aus dem Haus zu kriegen".
Und auch zum Kochen. Rossmann: "Wenn ich Nudeln und Reis habe, sie aber nicht kochen kann, kann ich sie nur lutschen, und das ist nicht sonderlich lustig." Für das Szenario einer Naturkatastrophe sei ein Fluchtrucksack mit Taschenlampe, Rettungsdecke, Bargeld, einem Snack und einer Wasserflasche ratsam.
Rossmann ist ein Freund klarer Worte, aber kein Populist. Er sagt: Es gibt nicht das eine Blackout-Szenario, sondern Unterschiede zwischen Stadt und Land. "Bin ich am Land und habe den Bach nebenan, ist es was anderes als in der Wohnung im 8. Bezirk."
sen.
Rossmann versteht sich als Survival-Trainer und Kenner der Wildnis. Oft wird sein Gebiet aber mit jenem der "Prepper", also Menschen, die sich auf Krisen oder gar Kriege vorbereiten, vermischt. Während der "Survivalist" Fähigkeiten und Kenntnisse zum Überleben erlernt hat, legt der Prepper Vorräte an. Gerade in den USA wird die Prepper-Bewegung dank zahlreicher TV-Dokus gerne mit Verschwörungstheoretikern und Apokalyptikern gleichgesetzt.
Im Online-Forum der "Austrian Preppers" distanziert man sich von den amerikanischen Endzeit-Fantasien. Weder glaube man an einen nahen Krieg noch horte man Waffen. Vielmehr bereite man sich, wie vom Zivilschutzverband empfohlen, mit Energie- und Essensreserven auf Lawinen, Muren, Hochwasser oder eben einen Blackout vor.
Im österreichischen Prepper-Forum ist nicht vom Weltuntergang die Rede, dort liest man eher Anekdoten über im Alltag schlecht gerüstete Familienmitglieder und Freunde. Ein Familienvater erzählt zum Beispiel vom Triumphgefühl, als er seiner Frau an einem eisigen Winterabend ein dringend benötigtes Tampon aus seiner Vorratskammer bringen konnte.
Im Wald keine Politik
Mit Weltuntergangsfantasien hätten seine Kurse nichts zu tun, sagt auch Rossmann. Die meisten Teilnehmer kämen aus Abenteuerlust, nur ein kleiner Prozentsatz, um sich auf mögliche Krisen vorzubereiten. 90 Prozent seiner Teilnehmer seien Männer, großteils zwischen 25 und 40 Jahre alt.
Wenn ein Teilnehmer etwa von Kopf bis Fuß im Tarnanzug erscheint, finde Reini Rossman das eher befremdlich. "Politische Diskussionen drehe ich gleich ab, das hat nichts mit Survivaltraining zu tun."
Parallelen zwischen dem freiwilligen Überlebenstraining im Wald und der Notsituation Blackout gebe es jedenfalls. "Es geht immer darum, handlungsfähig zu bleiben. Auch im Wald merke ich schnell, wie verletzlich ich bin."
Blackout-Einkaufsliste
Vorrat sollte für sieben bis zehn Tage reichen. Tagesbedarf: 2000 Kalorien/Person.
Flüssigkeit: 2 l Wasser/Person/Tag, Saft, Sirup, Kaffee, Tee, Kakao.
Getreideprodukte: 3,5 kg. Mehl, Brot, Nudeln, Reis, Haferflocken, Knäckebrot, Zwieback.
Gemüse und Obst: 4 kg. Kartoffeln, Gemüse- und Obstkonserven, Salate im Glas, Hülsenfrüchte, Trockenfrüchte, Nüsse.
Milchprodukte: 2,6 kg. Haltbarmilch, Joghurt, Milchpulver, Hart- und Streichkäse, Topfen.
Fette, Öle: 0,4 kg Butter, Öl, Schmalz.
Sonstiges: Gaskocher, Hausapotheke, Wasserfilter, Taschenlampe, Ersatzbatterien, Batterie- oder Kurbelradio, Hygiene-Artikel.
Checkliste Fluchtrucksack
Taschenlampe
Regenschutz
Rettungsdecke
Bargeld
Wasserflasche
Müsliriegel (oder ähnliches)
Erste-Hilfe-Set
Hygiene-Artikel
optional Landkarte